Stark durch Corona | #3 Optimismus als Kraftquelle

by | 11. April 2020

Wie Sie Optimismus nutzen und trainieren

„Positiv gedacht ist halb geschafft“… der Volksmund steckt voller Weisheiten, die mittlerweile als erwiesen gelten (*): Eine optimistische Grundhaltung wirkt sich positiv auf die psychische und physische Gesundheit aus. Die gute Nachricht ist: Optimismus lässt sich gezielt fördern!

Dieses Wissen hilft besonders jetzt, in einer Zeit beunruhigender Nachrichten: „Tausende Corona-Tote“, „Historischer Kurzarbeitrekord“, „Börsenabsturz“, „Überlastete Krankenhäuser“. Viele Menschen geraten in Angst und Panik, um ihre Gesundheit oder berufliche Existenz. Doch Angst schwächt uns und unser Immunsystem, wo doch gerade jetzt Stärke gefragt ist. Daher gilt es nun, unseren Optimismus zu stärken.

So können Sie optimistischer werden und lähmende Ängste abbauen:

 

Kraft aus der eigenen Vergangenheit schöpfen

Führen Sie sich vor Augen, welche Krisen Sie in der Vergangenheit bereits gemeistert haben. Vielleicht hatten Sie schon einmal Gedanken wie „das schaffe ich nie!“ oder „das wird katastrophal enden“. Wie ist es Ihnen damals gelungen, diese Klippe zu überwinden oder gar in eine Chance zu verwandeln? War es beispielsweise Ihr Durchhaltevermögen, Ihre Kreativität oder auch Ihr starkes soziales Netz? Machen Sie sich Ihre eigenen Ressourcen bewusst und nutzen sie diese gezielt, um stark durch die aktuellen Herausforderungen zu kommen.

 

Auf das Positive im Hier und Jetzt fokussieren

Während meiner 140-tägigen Geiselhaft im philippinischen Dschungel hatten ich und meine Schicksalsgefährten mit Todesängsten zu kämpfen. Der lebensgefährliche Dschungelalltag mitten im Guerillakrieg und die Androhung von Enthauptungen waren oftmals erdrückend. Es half uns enorm, gezielt auf die positiven Aspekte unseres Geiselalltags zu fokussieren. Dies taten wir unter anderem bei unserer allabendlichen Gebetsrunde. Statt flehende Gebete in den Himmel zu schicken dankten wir reihum für all das, was gerade gut war: „Wir hatten heute genug zu essen“, „Es wird für unsere Freilassung verhandelt“ oder schlichtweg „Auch diesen Tag haben wir überlebt“. Spürbar positiver kehrten wir danach in unseren beschwerlichen Dschungelalltag zurück.

Nutzen auch Sie das Dankesritual, um sich zu stärken. Dies können Sie zum Beispiel beim familiären Abendessen tun oder auch beim persönlichen Tagebuchschreiben. Menschen in meinem Umfeld spielen mir dieser Tage viele positive Aspekte Ihrer aktuellen Situation zurück: „Weniger Termine entschleunigen mich“, „Ich mache täglich Spaziergänge in der Frühlingssonne“ oder auch „Seit neustem grüßen mich meine Nachbarn und wünschen mir alles Gute“… Selbst wenn es sich um vermeintliche Kleinigkeiten im Vergleich zu Ihren Sorgen handelt – führen Sie sich diese positiven Aspekte bewusst vor Augen. So schulen Sie ihr Gehirn, auch in belastenden Extremsituationen den Blick für das Positive zu bewahren und damit Ihr eigenes Wohlbefinden zu stärken.

 

Positive Zukunftsbilder

Nutzen Sie die Kraft der inneren Bilder, um Zuversicht zu schöpfen. Malen Sie sich ein positives Bild von Ihrer Zukunft. Versetzen Sie sich mit allen Sinnen hinein: Wie sieht es aus? Wie fühlt es sich an? Was höre ich dort und wie fühlt es sich an?

Diese Technik verwenden auch erfolgreiche Sportler, um sich im Druck des Wettkampfs positiv auszurichten. Noch bevor sie loslaufen visualisieren Sie, wie sie als erste über die Ziellinie laufen werden.

Auch ich habe dies in Gefangenschaft erfolgreich praktiziert. So habe ich mir vorgestellt, wie ich zurück in Freiheit in einem Café einen Cappuchino trinken und dabei einem guten Freund von meinen Erlebnissen im Dschungel berichten werde. Diese Vorstellung gab mir Kraft, meine schwierige Lage zu ertragen. Vielleicht geht es Ihnen heute ähnlich? Die Aussicht darauf, dass wir nach der coronabedingten Kontaktsperre wieder Freunde treffen und wiedereröffnete Cafés besuchen können, ist für viele Menschen zu einer Sehnsuchtsvorstellung geworden.

 

Fazit und Ausblick

Optimismus ist eine große Kraftquelle und kann bewusst genutzt werden. Doch wer zu positiv denkt, läuft Gefahr, reelle Risiken zu unterschätzen. Das habe ich im Dschungel am eigenen Leib erfahren. Wie Sie Ihre Gedanken effektiv steuern können, erfahren Sie in der nächsten Folge von „Stark durch Corona“:
Optimismus als Gefahrenquelle – Warum (allzu) positives Denken tödlich sein kann und was hier hilft

 

* Literaturhinweis:

Bengel, J. / Lyssenko, L.: Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter – Stand der Forschung zu psychologischen Schutzfaktoren von Gesundheit im Erwachsenenalter. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hg.). Köln 2012.

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