FAQ

Fragen an Marc Wallert

FAQ

Marc Wallert antwortet auf Ihre Fragen:

Was bedeutet FAQ?

FAQs sind „frequently asked questions“, also häufig gestellte Fragen.
„Funny answers & questions“ trifft es oft noch besser …

Zur Entführung

Was wollten die Entführer eigentlich?

Das wussten die Entführer selbst nicht genau. Zumindest dauerte es Wochen, bis sich die fünf Anführer der Abu Sayyaf auf ihre Forderungen geeinigt hatten. Anführer Galib Andang bzw. „Commander Robot“ versuchte zunächst, seinen Glaubensbruder Ramzi Ahmet Yousef aus der US-Haft freizupressen, der für den Bombenanschlag auf das World Trade Center 1993 verantwortlich war. Weitere Verhandlungsziele waren exklusive Fischereirechte oder gar ein autonomer islamischer Staat im Süden der Philippinen. Am Ende einigten sich die Anführer der Abu Sayyaf auf ihre finale Forderung: Lösegeld.

Warum war Ihre Entführung damals so präsent in den Medien?

Die „Entführung der Familie Wallert auf die Philippinen“ war DIE Schlagzeile im Jahr 2000. Allein die Tagesschau um 20 Uhr berichtete insgesamt 2 Stunden über unsere Entführung – plus Brennpunkte im Anschluss. Das lag zum einen daran, dass unsere Entführer von Beginn an Wert auf internationale Berichterstattung legten: „We want CNN“ sagte Rebellenanführer Commander Robot gleich zu Beginn. Hunderte von Journalisten haben uns während unserer Geiselhaft auf der philippinischen Insel Jolo besucht, interviewt und gefilmt. Diese Bilder gingen um die Welt und haben in der Heimat viele Menschen sehr bewegt.

Warum haben Sie damals in einem Krisengebiet Urlaub gemacht?

Ganz ehrlich: Das ist die mit Abstand nervigste aller Fragen! Warum? Weil in vielen Medienberichten des Jahres 2000 fälschlicherweise gesagt wurde, die Familie Wallert sei „auf den Philippinen entführt“ worden. Dies hinterließ in der Erinnerung vieler Menschen das Image vom „Abenteuerurlaub“, das uns bis heute verfolgt. Doch das Gegenteil ist richtig: Die Insel Sipadan in Malaysia war bis zu unserer Entführung ein ausgesprochen friedlicher Ort, an dem es nie vergleichbare Probleme gab und auch keine Reisewarnung. Wir konnten unsere Entführung unmöglich vorhersehen. Wir wurden durch Terroristen unschuldig und urplötzlich auf die Rebelleninsel Jolo in den Südphilippinen verschleppt.

So ist die Natur des Terrors: Er kann überall plötzlich zuschlagen, ob man im World Trade Center in New York arbeitet, mit der U-Bahn durch London fährt oder auf den Berliner Weihnachtsmarkt geht – Terror kündigt sich nicht an, auch nicht im Tauchurlaub auf Sipadan.

Würden Sie heute nochmal auf Sipadan in Malaysia Tauchurlaub machen?

Sipadan gilt als einer der weltweit schönsten Tauchspots überhaupt. Die Insel ist heute sogar einer der sichersten Orte der Welt – eine Militärbasis. Wer hier also eine Lizenz zum Tauchen ergattert, kann sich glücklich schätzen. Ich selbst plane aktuell keinen Urlaub auf Sipadan. Allerdings bin ich auch nicht der Typ Urlauber, der zweimal an denselben Ort fährt.

Wenn Sie es könnten: Würden Sie Ihre Entführung ungeschehen machen?

Nein. Das wäre doch verrückt! Das Leid liegt ja bereits hinter mir. Ich habe meine Entführung gut überstanden und bin daran gewachsen. Ich wünsche wirklich niemandem, so etwas Schreckliches durchleben zu müssen. Aber heute möchte ich diese Lernerfahrung auch nicht mehr missen – sie hat mein Leben bereichert.

Zur Resilienz

Was ist Resilienz?

Eine Resilienz Definition? Nun, es gibt unzählige!
Mein Favorit:

„Resilienz ist die Aufrechterhaltung bzw. schnelle Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach Widrigkeiten.“ [Raffael Kalisch]

Resilienz ist der Fachbegriff für innere Stärke bzw. psychische Widerstandskraft. Mittlerweile ist Resilienz wissenschaftlich immer besser belegt. Resilienz basiert – je nach Konzept – auf sieben, mal acht und mal zehn Schutzfaktoren, die auch Schlüssel oder Säulen der Resilienz genannt werden. Dazu zählen zum Beispiel Akzeptanz, Optimismus und Selbstwirksamkeit, die auch mir während meiner Entführung sehr geholfen haben. Mehr über Resilienz erfahren Sie im Blogartikel „Was ist Resilienz?“

Kleiner Nachsatz: Bis heute macht die Autokorrektur meines Computers den Änderungsvorschlag „Resilienz“ => „Resistenz“. Und das, obwohl Resilienz spätestens seit Corona in aller Munde ist. Der Änderungsvorschlag „Resistenz“ entspricht jedenfalls genau dem Denkfehler, den viele Menschen machen – heißt ja schließlich auch psychische „Widerstandskraft“. Doch Widerstand ist nicht immer richtig, wenn Resilienz gefragt ist. Manchmal ist Nachgeben im Sinne der Flexibilität gefragt!

Ist Resilienz angeboren oder kann man das erlernen?

Resilienz entwickelt sich im Wesentlichen im Laufe unseres Lebens. Wichtige Grundlagen werden bereits in der Kindheit gelegt. Bereits Babies entwickeln ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, wenn Eltern positiv auf ihr Schreien reagieren. Diese Menschen haben später eher das Gefühl, selbst etwas an ihrer Situation ändern zu können, entwickeln aktiv Lösungsstrategien und verfallen seltener in die Opferrolle. Aber auch im Erwachsenenalter können wir unsere Resilienz trainieren. So können wir zum Beispiel gezielt unseren Optimismus stärken, indem wir uns in schwierigen Lagen gezielt auf positive Bilder fokussieren.

Wo liegen die Risiken der Resilienz?

Ja, es bestehen tatsächlich Risiken im Zusammenhang mit Resilienz. Denn Resilienz wird häufig missverstanden als Allzweckwaffe GEGEN Stress. Dabei geht es bei Resilienz um einen guten Umgang MIT Stress. Stress ist ein Überlebensmechanismus. Es ist potentiell fatal, Stress einfach nur „wegzumachen“. Genauso wenig sollte man die jobbedingte Schlaflosigkeit einfach „weg meditieren“ oder den Beziehungsstress „weg joggen“. So lindert man zwar die Stresssymptome, behebt aber nicht deren Auslöser. Das führt häufig zu einem Verschleppen notweniger Veränderungen. Ein guter und resilienter Umgang mit Stress bedeutet auch und vor allem, dass man Stresssymptome als Hinweis für anstehende Veränderungen nutzt und Stressquellen gezielt angeht. Das gilt privat genauso wie im beruflichen Kontext. Mitunter buchen Unternehmen Resilienztrainings für Ihre Belegschaft, um sie stressresistenter zu machen, sprich leistungs- und leidensfähiger. Doch genau darin liegt ein großes Risiko. Denn die Stresssymptome von Mitarbeitenden können ein wichtiger Hinweis auf eine strukturelle oder kulturelle Schieflage in der Organisation sein. Vielleicht gilt es z.B. an der Fehler- oder Führungskultur im Unternehmen zu arbeiten. In diesem Fall wäre es kontraproduktiv die Mitarbeitenden im Aushalten einer Schieflage zu trainieren. Kurzfristig kann es durchaus sinnvoll sein, akute Unterstützung bei der Stressbewältigung zu geben. Wirklich resilient wird eine Organisation jedoch nur dann, wenn Sie Stress nicht nur bewältigt, sondern deren Quellen auch beseitigt.

Zum Buch

Ist Ihr Buch eher eine Autobiographie oder ein Ratgeber?

Sowohl als auch. Einerseits nehme ich meine Leserinnen und Leser mit auf eine äußerst persönliche Reise durch mein Leben. Andererseits übertrage ich die Erkenntnisse aus meinen Lebenskrisen auf ihren Alltag. Meine Dschungelstrategien, wie z.B. Akzeptanz und Optimismus, sind wissenschaftlich gut belegt. Insofern sind meine Resilienzstrategien alltagsrelevant, nicht zuletzt auch in Zeiten von Corona.

Ich selbst bezeichne mein Buch übrigens nicht als Ratgeber, sondern als „Inspirationsgeber“. Denn für Resilienz gibt es keine Patentrezepte, weil jeder Mensch und jede Krise sehr individuell sind. Wir alle haben unsere eigenen Überlebensstrategien. Aber vieles was mir in meinem Leben geholfen hat, hilft auch anderen Menschen. Daher teile ich meine Erfahrungen sehr offen und rege zum Nachdenken an.

Haben Sie beim Schreiben alles nochmal durchlebt? War das belastend oder befreiend?

Der Schreibprozess war wie eine Geburt, mit ordentlich Wehen und zum Glück auch großartigen Geburtshelferinnen und -helfern. Am Ende war es befreiend, als mein Buch das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Besonders intensiv war das Lesen meiner eigenen Dschungeltagebücher. Auf hunderten Seiten konnte ich im O-Ton von damals nachspüren, wie unglaublich nervenaufreibend die Zeit im Dschungel war. Gerade die vielen Kleinigkeiten wie „Toilettengang“, die in der Erinnerung hinter den Großereignissen wie „Militärangriff“ verblasst waren, rückten wieder in mein Bewusstsein.

Noch emotionaler als meine Entführung war allerdings die Aufarbeitung meiner persönlichen Lebenskrisen in Beruf und Beziehung. Auch hier tat es gut, das Erlebte zu sortieren und das Gelernte zu erkennen.

War es schwer, Ihre persönlichen Lebenskrisen so schonungslos ehrlich zu teilen?

Unbedingt! Es war blieb bis zur letzten Buchzeile ein intensiver Prozess. Zwischendurch die Zweifel „Kann ich das so offen veröffentlichen?“. Dann wieder der Mut „Ja, denn es steckt etwas Wertvolles darin“. Seelenstrippen ist kein Selbstzweck. Doch wenn Ehrlichkeit der Erkenntnis dient, dann ergibt es schon Sinn.

Insbesondere deshalb berühren mich persönliche Zuschriften von Leserinnen und Lesern immer wieder, wie z.B. „Ich habe mich in so vielen Ihrer Lebenskrisen wiedergefunden“ oder „Ihr Buch kam genau zur richtigen Zeit für mich und hat mein Leben verändert“.

Heute ermuntere ich Menschen, offen(er) mit Ihren Lebenskrisen umzugehen, da sie nun mal zum Leben dazugehören. Weil sie oft sogar die Voraussetzung für inneres Wachstum sind. Weil wir Krisen nur dann in Chancen verwandeln können, wenn wir sie wahrnehmen, also „erkennen“ und „ergreifen“.

Wie kam es zu dem Titel "Stark duch Krisen"?

„Stark durch Krisen“ ist ja nicht nur mein Buchtitel, sondern auch mein Motto als Keynote Speaker. Alle, fast alle, Menschen in meinem Umfeld haben mir davon abgeraten: „Mit ‚Krise‘ im Titel bucht dich niemand!“, „Nimm lieber einen positiven Titel wie ‚Stark durch Optimismus‘ oder so“. Doch ich blieb dabei: Ich will das Kind beim Namen nennen und nicht drumrum schreiben. Ich habe ein Faible für „Krisen“, weil ich ohne sie nicht der wäre, der ich heute glücklicherweise bin. Ich liebe die schöpferische Kraft der Krisen, ohne sie schönzureden, wohlgemerkt!

Jürgen Diessl (ECON Verlagschef bei Ullstein), war einer der wenigen, der den Titel „Stark durch Krisen“ sofort unterstützt hat. Ein bisschen Glück gehört eben auch dazu …

Ist ein zweites Buch geplant?

Ja. Die Gedanken fließen in jeder freien Minute, ganz automatisch. Ich bin selbst gespannt auf diese Schreibreise. Worum es gehen wird? Jedenfalls nicht um meine Entführung, dennoch extrem spannend: Es geht nämlich um DIE Herausforderung schlechthin: Unseren Alltag!

Sind Sie als Bestseller-Autor reich geworden?

Haha, das dachte ich früher auch! „Bestseller-Autorinnen und -Autoren“, die noch dazu ständig in Funk und Fernsehen unterwegs sind, haben ausgesorgt, dachte ich. Zum Glück war persönlicher Reichtum nicht das Ziel meiner Veröffentlichung. Denn weder mit Büchern noch als Talkgast wird man reich, sofern man nicht Harry Potter-Autorin ist. Dennoch bescheren mein Buch und die Medien meiner Botschaft eine starke Reichweite. Dafür bin ich sehr dankbar. Als Keynote Speaker hilft mir die Reichweite, denn Veranstaltende buchen gerne Bestseller-Autorinnen und -Autoren für ihre Events, die dem Publikum bereits aus Funk und Fernsehen bekannt sind.

Zum Vortrag

Ist eine „Keynote“ dasselbe wie ein „Vortrag“?

Nein. Eine Keynote ist zwar ein Vortrag. Aber nicht jeder Vortrag ist eine Keynote. Als Keynote Speech wird der Vortrag der Hauptredenden (Keynote Speaker) auf einer Veranstaltung bezeichnet. Sie gibt den Grundton einer Veranstaltung an, ähnlich wie die Stimmgabel beim Einstimmen von a capella Chören. Keynotes stehen daher oft am Anfang einer Veranstaltung, werden aber auch als nachklingende Inspiration zum Ende eingesetzt und manchmal auch als motivierender Übergang in der Mitte eines Events. Ich selbst werde häufig als Keynote Speaker für Events gebucht, deren Motto zum Beispiel lautet: „Mutig in die Zukunft blicken“, „Chancen nutzen und Veränderungen wagen“ oder „Gemeinsam sind wir stark“. Dabei ist es mir persönlich gleich, ob ich als Keynote Speaker, Vortragsredner oder Impulsredner bezeichnet werde und ob mein Vortrag als Keynote, Impulsvortrag oder meinetwegen auch „Motivational Speak“ bezeichnet wird. Was zählt, ist die Wirkung – und dafür stehe ich ein!

Warum kostet eine 30 Min. Keynote genauso viel wie ein ganzer Trainertag?

Nicht der Aufwand (Zeit), sondern die Wirkung (Wert) ist bei Vortragshonoraren entscheidend. Wie bei Medikamenten auch. Es geht nicht um Herstellkosten pro Pille (gering), sondern um die Wirksamkeit. „Kleine Pille, große Wirkung“ ist das Ergebnis jahrelanger und milliardenschwerer Forschung & Entwicklung. Meine Pille heißt „Keynote“. Darin steckt eine einzigartige Mischung aus Führungs- und Entführungserfahrung – 20 Jahre, verdichtet auf 30 Minunten. Komplexe Botschaften sind verdaulich komprimiert, positive Impulse kommen in höchstmöglicher Dosierung.

Meine Vorträge entwickle ich über Jahre hinweg und schneide sie auf alle Auftraggebende individuell zu. Voraussetzung dafür ist kontinuierliche Fortbildung, wie jüngst erst zum hochschulzertifizierten Resilienz-Trainer oder zum professionellen Redner (GSA).

Veranstaltende lieben kurze Impulse mit starker Wirkung. So sparen sie die kostbare Zeit Ihrer Teilnehmenden und entfalten maximale Wirkung. Stellen Sie sich vor: Sie haben 300 Mitarbeitende und möchten ihnen in schwierigen Zeiten Mut machen oder sie motivieren für anstehende Herausforderungen. Dann wollen Sie garantiert sichergehen, dass ein Profi Ihre Eventteilnehmerinnen und -teilnehmer emotional auch wirklich erreicht! Und das lieber innerhalb einer halben Stunde (19 Personentage) als innerhalb eines Tages (300 Personentage).

Nebenbei gesagt: Mein Aufwand für einen 30-minütigen Vortrag liegt bei 1-2 Tagen. Ich schneide jeden Vortrag auf die Zielgruppe und die Situation der Kundinnen und Kunden zu, nach einem intensiven Briefing vorab. Angebotserstellung, Terminvereinbarungen, Technik-Checks, Reisezeiten, Abrechnung etc. sind nur einige von vielen unsichtbaren „Zeitfressern“ im Hintergrund. Aber wie gesagt, darum geht es gar nicht. Das mache ich gerne. Denn am Ende zählt die Botschaft und deren Wirkung – und dafür stehe ich ein!

Sind Ihre Vorträge interaktiv?

Ich liebe den Austausch mit den Menschen im Publikum. Daher freue ich mich immer, wenn meine Kundinnen und Kunden im Anschluss an meinen Vortrag eine Fragesession einplanen. Oft wird daraus ein echtes Highlight für sich, mit oft überraschenden Fragen und sehr persönlichen Antworten. Im Vortrag selbst tauchen die Teilnehmenden zunächst mit mir tief in den Dschungel ein. Diese Reise folgt einer ausgefeilten Dramaturgie durch Berg und Tal und endet schließlich in der Freiheit – auch emotional. Erfahrungsgemäß sind die Zuhörenden während des Vortrags derart gefesselt, dass sie ihre Fragen lieber bis zum Schluss aufheben.

Mögen Sie Online-Vorträge oder stehen Sie lieber auf der Bühne?

Einerseits war ich schon immer auf der Bühne zu Hause – als Musiker. Ich liebe die Atmosphäre und den unmittelbaren (Augen-)Kontakt zum Publikum. Andererseits bin ich mittlerweile auch ein großer Fan von Online-Vorträgen. Auch digital entstehen die berühmten „Gänsehaut-Effekte“, wie mir begeisterte Kundinnen und Kunden regelmäßig berichten. Das ist natürlich auch der spannenden Geschichte zu verdanken, die ich teilen darf. Aber auch die Videotechnik spielt eine wichtige Rolle. In meinem modernen Digitalstudio nutze ich bereits seit April 2020 die moderne Greenscreen-Technik. Sie erlaubt es mir und den Teilnehmenden virtuell in den Dschungel einzutauchen – ein Highlight für viele online-müde Homeoffice Menschen!

Digitale Vorträge machen mir große Freude. Meine Familie freut sich gleich mit, wenn Papa weniger unterwegs und mehr zu Hause ist. Und je weniger ich reise, desto besser für die Umwelt!

Bieten Sie auch Resilienz-Trainings an?

Ja, auf Anfrage von Unternehmen trainiere ich Führungskräfte und Teams für Resilienz.  Allerdings biete ich aktiv keine Seminare an und bewerbe sie auch nicht. Aufgrund der großen Nachfrage fokussiere ich mich aktuell auf Keynotes bzw. Online-Vorträge. Auch den vielen Nachfragen für individuelle Coachings kann ich aus Zeitgründen aktuell leider nicht nachkommen. Ich freue mich schon heute auf die Zeit, wenn ich mit Muße Coachings und Trainings anbieten kann.

Im Online-Vortrag: Wie projizieren Sie sich eigentlich in den Dschungel?

Wenn ich Ihnen digital in die Augen schaue, dann stehe ich in meinem Digitalstudio vor einer grünen Wand, dem sogenannten „Greenscreen“, so wie Tagesschau-Sprecher auch. Die Bilder meiner Entführung werden durch moderne Studiotechnik (ATEM mini Mischpult) digital eingeblendet. Moderne Licht-, Audio- und Kameratechnik sorgen dann für ein ansprechendes Gesamtbild und satten Ton. Die Regie führe ich aktuell am liebsten selbst, da ich so flexibel zwischen verschiedenen Sequenzen meines bildgestützten Vortrags wechseln kann.

Persönliches

Was erfüllt Sie persönlich am meisten?

Privat lebe ich meinen Traum als glücklicher Familienvater. Der Weg dorthin war weit, wie ich ja auch in meinem Buch darstelle.

Beruflich habe ich mich als Autor und Keynote Speaker verwirklicht. Am meisten erfüllt mich hier das bewegende Feedback, das ich immer wieder sowohl von Leserinnen und Lesern als auch aus dem Publikum erhalte, wie z.B. „Ich habe mich in Ihrer Geschichte wiedererkannt“, „Seit Ihrem Buch dusche ich jeden Tag kalt ;-)“, „Ihr Vortrag hat mich zum Nachdenken gebracht“, „Gänsehaut-Vortrag, bewegend, danke!“

Wie geht es Ihren Eltern, Werner und Renate Wallert, heute?

Meine Eltern leben nach wie vor in Göttingen und sind mittlerweile voller Stolz fünffache Großeltern. Sie sind – wie ich auch – dankbar dafür, dass uns ein zweites Leben geschenkt wurde. Sie genießen es bei guter Gesundheit.

Warum wollen Sie nicht als „Entführungsopfer“ bezeichnet werden?

Wenn Menschen „Entführungsopfer Marc Wallert“ hören, entwickeln sie eher Mitleid als Interesse. Dabei möchte ich Menschen mit meiner Erfahrung ja gerade Mut machen! Daher nenne ich mich „Entführungsüberlebender“ – eine viel positivere Bezeichnung! Und auch zutreffender. Wenn jemand vor 20 Jahren einen schweren Autounfall gut überstanden hat, bezeichnet man sie oder ihn ja heute auch nicht mehr als „Unfallopfer“, oder? Ich jedenfalls habe aus meiner Entführung, so hart sie auch war, viel lernen dürfen.

War die Entführung Ihre größte Lebenskrise?

Ja und nein. Als Geisel im Dschungel habe ich eine lebensgefährliche Extremsituation überlebt, die auf ihre Weise sicherlich einzigartig ist. Emotional jedoch haben mich Beziehungskrisen und mein Burn-out noch mehr aus der Bahn geworfen. Am Ende habe ich aus jeder Lebenskrise etwas über mich gelernt. Ohne sie würde ich heute kein so erfülltes Leben führen, wie ich es tue.

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